Sierra Madre
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Autor*in: Peter Schütte

Mut zum Wermut/Absinth!

Allllllsooo, unser Thema Heuuuuuteeeee

„Wer hat den Mut?“ Bzw. den Wermut?

Um genau zu sein dreht sich mein heutiger Eintrag um „Artemisia absinthum“. Der Wermut, gehört botanisch zur Familie der „Asteraceae“ – den Korbblütlern. Die meisten von euch assoziieren Absinth sicherlich mit Artemisia, dem typischen Wermut-Kraut.

Das stimmt aber nicht so ganz. Dieses silbrig schimmernde Kraut schmeckt eher leicht nach Menthol und etwas bitter. Vermehrt finden wir es daher in Weinen oder Likören. Absinth jedoch verdankt ihm seinen Ruf.

Den Namen verdankt es „Carl von Linné“, dem Urvater der „Taxonomie“ (die Einordnung nach Kategorien und Klassen), der 1753 dessen lateinischen Namen prägte.

Absinth als Kraut war schon länger im Wermut gebräuchlich, fand aber erst später seinen Weg auf diverse Werbeplakate als Getränk. Die Verwendung als Medizin lässt sich 3.500 Jahre bis zu den alten Ägyptern zurückverfolgen. Hier wird im „Papyrus Ebers“ zum Genuss von Wermut-Kraut bei Verdauungsstörungen oder Fadenwürmern geraten.

Auch die traditionelle Chinesische Medizin rät hier ebenfalls zu Beigabe von Wermut. Letztlich vielleicht auch nur zur Aromatisierung oder Schönung von Tee, derbem Wein und Spirituosen. So wurde er, wie viele andere Heilmittel auch, über die Jahrhunderte zum reinen Genussmittel. Und sogar Bierbrauer nutzten es als antibakteriellen Bitterstoff .

„Artemisia absinthium“ ist wohl die bekannteste Unterart der „Edelrauten“. Vielleicht kennt jemand von euch den Likör „Gènèpi“? Dieser ist geschmacklich am nächsten am Original-Kraut anzusiedeln. Generell stehen aber diverse Edelrauten unter Naturschutz.

Die viel beschriebenen „Nebenwirkungen“ des Absinth sind ehrlich gesagt Blödsinn! Glaubt mir, Ich habe alles empirisch getestet. 😉 Sogenannte „Thujone“, die ja am Ende zu Halluzinationen und/oder Ohrverlusten führen sollen, sind in viel zu geringer Menge enthalten. Aus meiner Erfahrung ist es eher der nicht zu verachtende Alkoholgehalt von 70-80 Vol. %, der euch hier an eurem Verstand zweifeln lässt. Dann könntet ihr lieber Salbei naschen. Aber diesen Tipp habt ihr offiziell nicht von mir. 🙂

Nicht vergessen möchte ich hier aber die „Grüne Fee“

Selbst wenn ihr keinen Absinth mögt, solltet ihr Sie einmal tanzen lassen.

Ihr braucht dazu:

4-5 cl Absinth (ruhig über 50 Vol. %)
1 Stk. Würfelzucker
einen Absinthlöffel
1 stabiles Glas
und etwas Eiswasser

Den durchlöcherten Löffel über das Glas legen, und den mit Absinth getränkten Zuckerwürfel darauf positionieren. Nun den Zuckerwürfel anzünden, um ein Karamellisieren zu generieren. Mit dem Eiswasser kann nun zwischendurch der Löffel übergossen werden.

Dieses Procedere erzeugt den sogenannten „Louche Effekt“. Durch das Eiswasser werden die im Alkohol recht instabilen ätherischen Öle gelöst. Nun tanzt die milchig-grüne Fee für euch im Glase. Nehmt euch Zeit für diese Ritual! Es lohnt sich, den verschiedensten Duft- und Geschmacks-Molekülen, bei steigender Verdünnung, ihre Chance zur Entfaltung zu geben.

Riecht und trinkt in moderater Geschwindigkeit. Ihr werdet begeistert ob der Aromenvielfalt sein. Achtet nur darauf, dass euer Glas kühl bleibt und passt auf die Ohren auf….aber das hatten wir ja schon. Hahahaha!!

Die Kräuterfans unter euch sollten hier tatsächlich über den Eigenanbau nachdenken. Die Pflanze ist bis zu -29° Winterhart und braucht wenig Pflege. Normales Erdreich genügt ihr. Schneidet sie ab und zu ein wenig zurück, so bekommt sie ein dichteres Blattwerk, sowie einen schöneren Wuchs.

Falls ihr zu eurem Gärtner des Vertrauens kommt, nutzt ruhig folgende lateinische Namen.

Selten wird hier nach Wermut gefragt.

z.B. nach:

– Artemisia genepi, oder die ährige/schwarze Edelraute
– Artemisia glacialis, oder die Gletscher Edelraute
– Artemisia pontica, oder der pontischer Beifuß
– Artemisia campestris, oder der Feld Beifuß
– Artemisia rupestris, oder der Felsen Beifuß
– Artemisia absinthium oder das Wermut-Kraut
– Artemisia umbellifornis oder die echte Edelraute

alle diese eignen sich zur Verwendung und Beigabe zu Likören oder Gewürzweinen wie unserem „La Quintinye“ Vermouth Royal, Blanc oder Extra Dry.

Hier werden nicht nur fruchtige Grundweine wie der „Pineau de Charentes“ verwendet, sondern auch charaktervolle Weine aus dem Südwesten Frankreichs finden hier mit weiteren 11 Kräutern Verwendung.

Damit habt ihr eine unglaubliche Vielfalt an Aromen und Geschmäckern zur Verfügung, um euch hier dann klassische Apéritife und ausgewogene Klassiker zu mixen.

In diesem Sinne wünsche ich euch alles Gute und einen wunderbaren Sommer

Bleibt neugierig.

Auf bald, euer Peet

zitat top
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Die Konservendose wurde 1804 erfunden, der Dosenöffner erst 54 Jahre später.
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Damit ihnen die Lebensmittel nicht einfrieren, benutzen Eskimos Kühlschränke.
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