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Autor*in: Max Sabato

Finnischer Roggenwhisky

„DIE NACKTE WAHRHEIT“

21.09.18

Dass die Idee, finnischen Roggenwhisky zu produzieren, in der Sauna entstand, ist ja bereits bekannt. Aber wie kam es eigentlich dazu, dass es ausgerechnet Roggen sein musste? Fangen wir ganz von vorn an: Einer der Kyrö-Jungs brachte eine Flasche Rittenhouse Rye von einer Londoner Whiskymesse mit, um seinen Freunden einmal Roggenwhisky zu zeigen. In Finnland ist Alkohol staatlich und man bekommt schlichtweg nicht immer alles, was man möchte. Es gab zum Beispiel 14 Jahre lang keinen Tequila in Finnland, weil der Zuständige im Import einfach keinen mochte. So war auch Roggenwhisky kein großes Thema in Finnland und wurde eher stiefmütterlich behandelt. Die Flasche Whisky wurde bei einem gemeinsamen Sauna-Abend verkostet und der Geschmack von Roggen traf auf einen gewohnten Gaumen, denn Roggenbrot ist Hauptnahrungsmittel in Finnland und sehr beliebt. Mit dem Wissen, dass Roggen so ein großes Thema im eigenen Land ist, kam nach dem letzten Schluck aus der Flasche die Idee „wir machen finnischen Roggenwhisky“. Bevor die Geschichte weitergeht, möchte ich kurz aufs Korn eingehen:

Roggen wurde früher als Unkraut angesehen und wächst auf so ziemlich jedem Boden; man unterscheidet zwischen Winter- und Sommerroggen, wobei er im Winter Temperaturen bis minus 25 Grad Celsius aushält. Roggen ist sehr ballaststoffreich und sehr schwer zu verarbeiten; man kann getrost sagen, dass es am schwersten zu destillieren ist. Grund dafür sind mehrere Faktoren, die bei der Produktion für Mehraufwand sorgen. Im Falle der Kyrö Distillery Company sollte ein hundert-prozentiger Roggenwhisky entstehen und so wurde auf Roggenmalz gesetzt. Glücklicherweise gibt es Mälzereien, die das Roggenmalz für Kyrö herstellen, denn Roggen keimt unregelmäßig aus und das ist der erste schwierige Faktor unserer Getreide-Diva. Im Inneren befinden sich Pentosane, sogenannte Schleimstoffe. Diese Ballaststoffe speichern das Dreifache ihres eigenen Gewichtes an Wasser und sondern gleichzeitig eine gallertartige Masse ab. Das ist beim Brotbacken super, aber wir wollen das Brot ja trinken und somit ist die Weiterverarbeitung mit dem Roggenkleber nicht mehr so leicht fortzuführen. Aber genug von den negativen Fakten unserer Nutzpflanze. Roggen hat destilliert eine wundervolle leichte Süße und auch die leichte Schärfe beim Abgang ist ein Genuss. Der größte Vorteil ist aber meiner Meinung nach der sehr geringe Ethanolgeruch beim Verkosten von Roggen-Destillaten.

Nun kommen wir wieder zurück zur Story: drei Jungs sind schon mal mit der Idee geschwängert, den ersten finnischen Roggenwhisky zu produzieren, stellt sich nur noch die Frage, wer das macht und vor allem wo? Der erste Weg führte die Jungs nach Isokyrö. Hier hat einer der drei seine Wurzeln und super Ortskenntnisse. Der erste Ort für die Destille sollte die Scheune der Eltern sein; mit voller Euphorie ging es in die Scheune hinein und auch direkt wieder raus: Hier konnte man auf keinen Fall destillieren. Nachdem die Herren sich von der Niederlage mit einer Tasse Kaffee erholten, fiel der Blick auf eine alte Käserei, die auf der anderen Seite des Flusses lag. Das sah schon mal besser aus, als eine alte Scheune und hier gab es auch genug Platz. Die über hundert Jahre alte Käserei stand schon 10 Jahre leer und wurde als Garage für alte Autos genutzt. Eine Käserei ist natürlich perfekt zum Destillieren, es gibt Reiferäume, in denen früher der Käse reifte und so gut wie alles ist gefliest. Somit stand es fest: die Käserei wird zur Destille umgebaut. Damit war die „Wo?“-Frage geklärt.

Die Antwort auf die Frage „wer destilliert das Ganze?“ bekamen die Herren aber schon vorher. Ein alter Freund, der bekannt war, super gutes Bier zu brauen, wurde angerufen und gefragt, ob er auch Whisky brennen könne. Dieser fragte kurzerhand Google und antwortete selbstbewusst: „Ja, das bekomme ich hin!“ Die ersten Experimente erfolgten dann in der Garage seines Vaters, während sich seine Eltern im Urlaub befanden. Hier wurde in einer Schubkarre Roggenmalz mit einer Mühle (bestehend aus einer Bohrmaschine mit einem angeklebten Mühlstein) geschrotet und dann in einem hundert Liter Fass fermentiert. Die Maische brachten die Jungs in eine 300km entfernte Brauerei und destillierten dort ihren ersten New Make. Nun gibt es einen New Make, den es vorher noch nie gegeben hatte, sodass es schwer war zu wissen, ob das Destillat gut war oder nicht. Zwar gefiel es den Jungs, aber sie waren keine Profis, sodass die Jungs mit ihrem New Make nach England zur Whiskymesse reisten. Mit einem Flachmann voller New Make und zwei Gläsern bewaffnet, gingen sie nun von Stand zu Stand, um die Produzenten nach ihrer Meinung zu fragen, getrost nach dem Motto „ihr habt echt guten Whisky, probiert mal den hier“. Nachdem der Head Distiller von Buffalo Trace sagte, dass er das Produkt überragend fände, bekamen die Roggenfreunde den ersehnten Ritterschlag. Voller Energie ging es zurück nach Finnland, wo der fünfte im Bunde mit ins Spiel kam. Die Bande war komplett, die Idee stand fest, Roggen und nichts außer Roggen schallte es durch die Käserei. Die finanziellen Mittel wurden zusammengetragen und die Verträge wurden aufgelegt. Endlich, nach zwei Jahren harter Planung und Arbeit floss der erste Tropfen Rye Whisky aus der Ullrich Kothe Brennblase im schönen Isokyrö. HIER erfährst du übrigens alles über unser Kyrö-Sortiment.

„IN RYE WE TRUST“

zitat top
Die Konservendose wurde 1804 erfunden, der Dosenöffner erst 54 Jahre später.
Vierzig Kilogramm Tiefkühlkost isst jeder Deutsche im Schnitt pro Jahr.
Gäste eines Lokals, in dem die Musik 88 Dezibel laut ist, trinken mehr Alkohol als Gäste in einer Bar mit 72 Dezibel Lautstärke.
Man wird betrunken, wenn man in alkoholischen Getränken badet.
Laut EU-Verordnung muss Gin, wenn er sich London Dry Gin nennen will, mindestens 37,5 Prozent Alkohol enthalten.
Tiefkühl-Produkte tauen in kaltem Wasser schneller auf als an warmer Luft.
Globales Phänomen: Weltweit genießen etwa 0,7% der Menschheit gleichzeitig ein alkoholisches Getränk.
Schwarze Bäume rund um Whisk(e)y-Destillerien: Aufgrund der Gase, die bei der Whisky-Produktion entstehen, kommt es zu einem besonderen Effekt in der Rinde von Bäumen.
Der Mensch ist das einzige Säugetier, das scharfes Essen mag.
Das Wort Avocado stammt aus dem Aztekischen und bedeutet so viel wie "Hoden".
Scharfes Ding: Mit dem "Chili con Carne-Index" wird die Teuerungsrate von Lebensmitteln bestimmt
Der durchschnittliche Engländer trinkt im Urlaub 8 alkoholische Getränke pro Tag.
Vorsicht! Die Chili-Schote "Dragon's Breath" ist so scharf, dass sie einen Menschen töten kann.
Kein schlechter Schnitt: Auf einen Schotten kommen nach Schätzungen derzeit etwa 3 bis 4 Whiskey-Fässer im Land.
Der Cocktail »Dark and Stormy« ist das offizielle Nationalgetränk der Bermuda-Inseln.
Whisk(e)y verdankt seinen Aufstieg der Reblaus. Diese zerstörte im 19. Jahrhundert fast alle europäischen Wein-Rebstöcke, weshalb das Volk dann auf den einstigen "Bauernschnaps" umstieg.
Bei jeder Fasslagerung einer Spirituose verdunstet ein kleiner Teil mit der Zeit. Dies nennt man auch „Angel Share“ oder „Schluck für die Engel“.
Schlankmacher? Im Gegensatz zu vielen anderen Spirituosen ist Gin mit nur 20 Kalorien pro Zentiliter sehr kalorienarm.
Mexiko ist berühmt für seinen Tequila. Rund 260 Millionen Liter werden jährlich von der Spirituose produziert.
Bei Lärm empfinden wir Essen als weniger salzig und süß. Bei Geräuschen, die als angenehm empfunden werden, schmeckt es besser.
Fun Fact: Wenn man Ananas salzt, dann schmeckt sie süßer.
US-Präsident Warren G. Harding (1921-1923) trank auch während der Prohibitionszeit (1920-1933) heimlich Alkohol.
Whiskey muss – im Gegensatz zu Wein – am besten senkrecht gelagert werden.
Chips-Tüten sind nie bis oben gefüllt, damit genug Platz für Stickstoff bleibt. Der verhindert, dass sich Bakterien sammeln und die Chips zerbröseln.
Die südlichste Bar der Welt befindet sich in der Wernadski-Forschungsstation in der Antarktis.
Super Mückenschutz: In einem Gin & Tonic stecken ätherische Wacholder-Öle und Chinin, die effektiv gegen lästige Blutsauger wirken.
Chips wurden erfunden, weil sich ein Restaurantgast in den USA 1853 über zu dicke Bratkartoffeln beschwert hatte.
Schade! Ein Nachgeschmack kann nie süß sein.
Ein Europäer kaut durchschnittlich 30 Minuten am Tag.
Die Gene sind Schuld: Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Menschen mit helleren Augenfarben mehr Alkohol vertragen.
Damit ihnen die Lebensmittel nicht einfrieren, benutzen Eskimos Kühlschränke.
Ethanol (Alkohol) hat die chemische Formel C2H5OH. Chemie-Studenten merken sich diese rückwärts mit "Herr Ober, 5 Helle, 2 Corn!"
Ballungsraum: Über 80% der weltweiten Rum-Produktion geschieht immer noch in der Karibik. Nahezu jedes Land destilliert dort eigene Rums.
Nach übermäßigem Essen hört man schlechter.
Tacos gehören zu den beliebtesten Fast-Food-Gerichten Mexikos. Das Fladenbrot (Tortilla) ist ideal für ein schnelles Essen auf die Hand.
Cooler Typ! Albert Einstein hat einen Kühlschrank erfunden.
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